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Das Rathaus von Emden ähnelte dem von Antwerpen

Der Baumeister kam aus Antwerpen


Das alte Rathaus von Emden, © Emden Touristik

Im 16 Jahrhundert war Antwerpen die größte Handelsmetropole in Nord-West Europa. In weniger als 150 Jahren vervierfachte sich die Bevölkerung auf 100.000 Einwohner. Nur Paris hatte mehr Einwohner. London, Köln, Wien oder Amsterdam waren eher Zwerge im Vergleich. Die stolze Stadt wollte ein neues, größeres und beeindruckendes Rathaus bauen. 1542 waren die Backsteinen für das neue Rathaus schon gekauft, wenn Maarten van Rossum, ein frecher Bandit aus Gelderland, mit einer Söldnerarmee die Stadt bedrohte. Die Stadtmauern waren in so einem schlechten Zustand dass die Ziegel eingesetzt wurden zur Verteidigung der Stadt. Zwanzig Jahren später wurde dann das heutige Rathaus gebaut. Jetzt kein gotisches Rathaus mehr (so wie in Brügge, Leuven und Brüssel), sondern das erste bedeutende Rathaus nördlich der Alpen im Stil der Renaissance. Nach nur vier Jahren Bauarbeiten wurde es in 1565 eingeweiht.




Die Reformation hatte natürlich auch ihren Einfluss auf Antwerpen. Bereits 1519 waren lutherische Mönchen vom Antwerpener Augustinen Kloster aktiv. Um Wirtschaft und Handel nicht zu schaden, bevorzugten die Stadtbehörden religiöse Toleranz auf Habsburgischen Ketzerverfolgung. Nach dem calvinistischen Bildersturm in 1566 gewannen die Calvinisten die Oberhand. Antwerpen kam auch in Aufstand gegen Filip II bis in 1585 die Stadt endgültig von den Spaniern wieder zum Katholizismus gezwungen wurde. Viele Unternehmer und Künstler hatten die Stadt schon verlassen oder wanderten aus nach anderen calvinistischen Zentren, wie London und Emden.


So auch der Antwerpener Baumeister Laurens van Steenwinckel (1517 – 1585) der Stadtbaumeister von Emden wurde und bereits ab 1567 das neue Rathaus von Emden baute, dass leider im zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Kaum zwei Jahren nach die Einweihung des Antwerpener Rathauses, war es schon zum Beispiel geworden für andere Städte, wie Emden und Vlissingen.


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